Die drei Säulen selbstbestimmter Kommunikation für ein freies Leben


Die drei Säulen selbstbestimmter Kommunikation

In den letzten Wochen habe ich einige Artikel zum Thema ‚Persönliche Freiheit’ veröffentlicht. Das Fazit ist, dass Du zu jeder Sekunde vollkommen frei bist. Deine Freiheit ist nicht von äußeren Faktoren abhängig, sondern davon, wie viel Perspektive Du auf Deinen eigenen Verstand hast.

Hier sind die Artikel zum Thema, falls Du sie verpasst hast:

Das Geheimnis Deiner Ur-Freiheit
Du brauchst kein Geld, um frei zu sein
Das ultimative Morgenritual für mehr Fokus im Alltag

Doch wenn wir zu jeder Sekunde frei sind, wie schaffen wir es dann, dass wir uns häufig zu klein und eingeschränkt fühlen? Die Antwort ist einfach:

Wir kommunizieren nicht richtig, und treten durch unsere Kommunikation die Verantwortung über unser Leben ab.

Dieser Artikel zeigt Dir die drei häufigsten Fehler, die Du wahrscheinlich täglich in Deiner Kommunikation machst und Dich dadurch selbst kastrierst. Ich nenne sie hier die drei Säulen selbstbestimmter Kommunikation.

Verwende ‚Ich’ anstatt ‚Man’ oder ‚Es’

Neulich sprach ich mit der Teilnehmerin einer Übungsgruppe über ihre vermeintliche Depression, mit der sie sich gute zwei Jahre herumplagte. Zum Ende ihrer Beschreibung sagte sie–mit traurigem Blick und nach unten gebogenen Schultern–folgenden Satz:

Ich habe Angst, dass es zurückkommt.

Dann machte ich sie darauf aufmerksam, dass sie mit diesem Satz die Verantwortung für ihr eigenes Leben an ein abstraktes, externes Konzept abgibt: das große, unpersönliche ‚Es’. Sie sagte indirekt, dass die Depression–wie ein UFO–jederzeit über sie kommen kann, um sie dann in einem grellen Leuchtstrahl an Bord zu ziehen.

Eine bessere Alternative ist dieser Satz:

Ich habe Angst, dass ich mich wieder depressiv mache.

Mit diesem Satz behält sie die Verantwortung für ihr eigenes Leben–und ihre Depression–in der eigenen Hand. Eine gute, nächste Frage ist dann diese:

Wie machst Du Dich denn depressiv?

Sie erzählte darauf, wie sie häufig ihre eigentliche Meinung zurückhält, ihrer Wut keinen Ausdruck verleiht, und nicht nach den Dingen fragt, die sie in ihren Beziehungen will. Damit hatte sie dann etwas handfestes und konnte ihre Aufmerksamkeit auf diese Dinge richten, die alle innerhalb ihrer persönlichen Kraft liegen.

Vermeide in Deiner Kommunikation die Worte ‚Es’ und ‚Man’ und ersetze sie durch ein kraftvolles–und teilweise beängstigendes: ‚Ich’.

Dadurch behältst Du Deine persönliche Stärke bei Dir und kommunizierst mit Integrität.

Es ärgert mich’ wird zu ‚Ich ärgere mich über…

Es ist halt so’ wird zu ‚Ich bin wohl so’

Man darf das nicht’ wird zu ‚Ich denke, ich darf das nicht

Es ist verwirrend’ wird zu ‚Ich bin verwirrt über

Benutze ‚Und’ anstatt ‚Aber’

Ich liebe Dich, aber Du kommst immer zu spät.

Das Wort ‚Aber’ kann zu endlosen Gedankenschleifen führen und kreiert diverse Ebenen in der Kommunikation, die der Empfänger dann entschlüsseln muss.

Was ist nun wichtiger? Liebt sie mich, obwohl ich zu spät komme?

Eine bessere Alternative ist das Wort ‚Und’, wie das folgende Beispiel zeigt:

Ich liebe Dich, und Du kommst immer zu spät.

Das ist einfache, direkte Kommunikation. Es wird nichts gerechtfertigt, begründet, oder verglichen, sondern zwei Sätze stehen völlig gleichberechtigt nebeneinander:

Wir lieben die Person, und sie kommt immer zu spät.

Hier noch ein weiteres Beispiel:

Ich würde Dich gerne treffen, aber ich habe schon was vor

wird zu

Ich würde Dich gerne treffen, und ich habe schon was vor’.

Der zweite Teil des Satzes entwertet hierbei nicht den Ersten. Zwei Tatsachen werden lediglich gleichberechtigt nebeneinander gestellt.

Ersetze ‚Warum’ durch ‚Wie’

Warum passiert das immer mir?’

Diese Frage führt unweigerlich den Bach der Selbstzweifel hinunter, und wir geben dadurch wieder die Verantwortung für unser eigenes Leben an externe Faktoren ab. Darüber hinaus können wir niemals mit Sicherheit sagen, warum etwas passiert ist.

Eine kraftvollere Alternative ist die Frage nach dem ‚Wie’.

Wie mache ich das nur, dass ich immer das gleiche Resultat bekomme?

Mit dieser Frage können wir nun arbeiten.

Noch ein Beispiel:

Warum habe ich nur solche Angst?“

Klar, weil ich ein Angsthase bin und mich keiner liebt und ich keinen Mut habe und so weiter. Doch ist das alles totaler Schwachsinn. Wir wissen nicht, warum wir Angst haben.

Wie mache ich mir nur solche Angst?“

Damit können wir arbeiten, wenn wir den Mut haben genau hinzuschauen.

Fazit: Behalte Deine Stärke bei Dir!

Behalte die Verantwortung für Dein eigenes Leben bei Dir, indem Du klar und direkt kommunizierst und keine Kraft über Dein Leben an imaginäre, externe Konzepte abgibst. Das braucht ein wenig Übung und ist zunächst nicht leicht. Finde doch am besten einen Partner und übt zusammen direkte, persönliche Kommunikation.

Aus meiner eigenen Erfahrungen kann ich sagen, dass mein Verstand wesentlich ruhiger wird–ich schlichtweg weniger denke–und ich mich besser fühle, wenn ich meine eigene Stärke durch Kommunikation in meinen Händen behalte.

Wie hältst Du Dich selbst im Alltag zurück?

Teile Deine Geschichte mit uns in den Kommentaren 🙂

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