Sofortige versus Aufgeschobene Bedürfnisbefriedigung


aufgeschobene bedürfnisbefriedigung

Ich habe viele Jahre gebraucht, um dieses Konzept zu verstehen. Wie kann es sein, dass einige Menschen stets schneller vorankommen? Woran liegt es, dass einige ohne Probleme neue Unternehmen gründen oder Kunstwerke kreieren?

Ich schallte es einfach nicht…

Dann, nach einer längeren Reise durch die U.S.A., während der ich mein erstes Unternehmen plante, sah ich plötzlich den entscheidenden Faktor:

Erfolgreiche Menschen haben gelernt, auf die Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu warten; sie brauchen die Belohnung nicht sofort.

Was genau ich damit meine, erfährst Du in diesem Artikel.

Wenn Du selbst vorhast, ein eigenes Unternehmen aufzubauen, mit einer neuen Kunst anzufangen, oder eine große Reise auf Dich zu nehmen, dann ist dies wahrscheinlich einer der wichtigsten Artikel, den Du vorher lesen kannst.

Doch zunächst stelle ich Dir eine der toxischsten Kräfte vor, mit der wir Menschen uns jeden Tag konfrontiert sehen: der sofortigen Bedürfnisbefriedigung. Ich selbst bin ihr immer wieder auf dem Leim gegangen–und tue es auch noch heute.

Was ist sofortige Bedürfnisbefriedigung?

Jede Aktivität, nach deren Ausübung wir uns sofort gut fühlen, ist sofortige Bedürfnisbefriedigung. Hier sind einige Beispiele:

  • Masturbation und Online-Pornografie
  • Der übermäßige Konsum von Zucker
  • Online-Rollenspiele mit diversen Level
  • Likes auf Facebook
  • Drogen
  • Shopping
  • Lästern
  • Handyspiele
  • Chatten
  • Fernsehserien
  • Alkohol und Zigaretten
  • Fastfood und Geschmacksverstärker
  • Sex ohne intime Bindung

An sich sind diese Punkte nicht tragisch, doch werden sie schnell zu Mustern.

Wie Wasser, das immer den schnellsten Weg wählt, wird unser Verstand, der uns eigentlich nur helfen will, immer wieder auf die kurzfristige Bedürfnisbefriedigung zugreifen und das Muster weiter eingravieren.

Je öfter wir dann diesen schnellen Weg wählen, desto mehr schaden wir uns langfristig.

Wir verlernen, mit unbefriedigten Bedürfnissen zu leben und Projekte ins Leben zu rufen, die zu Beginn hart und schwer sind, langfristig jedoch gesündere und erwachsenere Wege sind, um uns gut zu fühlen.

Hier ein Paar Beispiele aus dem Alltag:

Wer viel chattet wird nur wenig neue Kontakte im echten Leben knüpfen.

Wer viel masturbiert nimmt sich selbst die Energie, um einen Partner zu finden.

Wer täglich auf Facebook postet hat keine Zeit mehr, um an seinem Bild zu malen.

Kurzfristige Bedürfnisbefriedigung ist ein schneller Fix, wie Heroin.

Doch dann brauchen wir immer mehr davon. Bald sehen wir überhaupt keine anderen Möglichkeiten mehr, denn unser gesamter Fokus, ja unser ganzes Leben, ist dann ausschließlich auf die kurzfristige Bedürfnisbefriedigung ausgerichtet.

Wir wollen eigentlich unser Video schneiden, doch–und wir können gar nicht genau sagen wieso–finden wir uns zum 5. Mal in 15 Minuten auf Facebook wieder. Wir kommen nicht mehr in den Flow, den wir brauchen, um kreative Dinge ins Leben zu rufen, denn wir sind–wie Pavlos’ Hund–auf den schnellen Fix konditioniert.

Die Werbung unterstützt natürlich die sofortige Bedürfnisbefriedigung.

Unser ganzes Wirtschaftssystem baut auf ihr auf.

Doch es geht auch anders, wie der folgende Abschnitt zeigt.

Aufgeschobene Bedürfnisbefriedigung: Der Schlüssel zum Erfolg

Jeder Mensch, der jemals ein Musikstück komponiert, ein Bild gemalt, eine Stiftung ins Leben gerufen, einen Roman geschrieben, oder eine lange Reise auf sich genommen hat, musste sich zuvor von der sofortigen Bedürfnisbefriedigung lösen.

Diese Menschen werden vom Staat nicht gerne gesehen…

Sie sind schlechte Lämmer und erbärmliche Konsumenten. Diese Menschen haben gelernt, sich selbst zu steuern und, wie in der Matrix, die Schläuche der Medien und Großkonzerne aus ihrem Rücken zu ziehen.

Diese Menschen haben gelernt, mit der Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu warten.

Hier ist ein Beispiel, mit dem ich den Unterschied gerne verdeutliche:

Stelle Dir eine Mutter vor. Eine Mutter braucht genau neun Monate, um ihr kreatives Werk zu vollenden. Sie kann es nicht vorher–mal eben schnell–den Freundinnen zeigen, sich kurz Wertschätzung holen, und das Kinder wieder in den Bauch stecken.

Ihr Werk, das Kind, würde sterben… doch gehen so heute fast alle Menschen vor.

Anstatt lange an einem Projekt zu arbeiten, es zu verbessern und mit der Bekanntmachung zu warten, posten wir in den sozialen Medien ‚Work in Progress’ Bilder, holen uns den schnellen Fix, und bringen das Werk niemals zur Vollendung.

Um uns langfristig und aus eigener Kraft heraus gut zu fühlen, müssen wir lernen, auf die Belohnung warten zu könne. Wir müssen lernen, mit Ungewissheit zu leben und auch unangenehme Gefühle in der Brust ertragen zu können.

Hier ist, wie das geht.

Das Wahrnehmungs-Kontinuum

Zu jeder Sekunde gibt es nur drei Dinge, die Du wahrnehmen kannst. Du kannst wahrnehmen,

  1. was Du in Deinem Körper spürst
  2. was Du denkst
  3. was um Dich herum passiert

Das ist alles, was zu jeder Sekunde wahrnehmbar ist; die Stoffe, aus denen Dein Leben gemacht ist–Gefühle, Gedanken, und Deine Umgebung. Mehr gibt es nicht.

Um mit der Sucht der sofortigen Belohnung brechen zu können, müssen wir uns zunächst bewusst machen, wie diese in uns funktioniert und welche Muster in uns ablaufen.

Wenn Du also merkst, dass Du in ein Muster der sofortigen Bedürfnisbefriedigung gefallen bist, dann beobachte ganz genau, was auf den drei oben genannten Ebenen ablief. Was hast Du in Deinem Körper gefühlt? Was waren Deine Gedanken darüber? Was hast Du in Deiner Umgebung wahrgenommen?

Fühle genau in das Gefühl hinein, welches Dich zur sofortigen Belohnung getrieben hat.

Dieses Gefühl ist alles, was zwischen Dir und der Erfüllung Deiner kreativen und unternehmerischen Projekte steht. Fühle es ganz genau und höre Dir Deine Geschichten an, die Dein Verstand über das Gefühl erzählt.

Dann bleibe einfach mit dem Gefühl sitzen, ohne es verändern (befriedigen) zu wollen.

Das ist der Weg, um aus den Mustern der sofortigen Belohnung ausbrechen, und erwachsenere Wege der Bedürfnisbefriedigung wählen zu können.

Bewusstsein ist immer der erste Schritt, für andauernde Veränderung.

Das war’s für heute!

Dein Alex,

P.S. Kennst Du das Konzept der sofortigen Bedürfnisbefriedigung aus Deinem eigenen Leben? Teile es hier mit uns… Ich selbst kenne es sehr gut, wenn ich zum Handy greifen und die leere Seite auf meinem Bildschirm vermeiden will.

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