Die magische Formel für langfristigen Erfolg im Leben kann auf einen einzigen Satz heruntergebrochen werden: Entscheide Dich und setzte die Entscheidung sofort in die Tat um, egal ob Du Dich bereit fühlst. Die viel wichtigere Frage ist jedoch: Wie treffe ich die richtige Entscheidung?
Selbstbestimmte Entscheidungen – Ein Hexenwerk?
Lange Jahre meines Lebens habe ich Entscheidungen gehasst. Ich dachte, ich würde immer verlieren und habe jede Entscheidung sofort bereut und angezweifelt. Wobei ein Teil davon an der frühkindlichen Beziehung zu meinen Eltern lag, die mir wirklich alle Freiheiten der Welt ließen, lag der andere Teil an meinem Fokus auf die übergroßen Konstrukte „Richtig“ oder „Falsch“, die mir keine Ruhe ließen.
Ein grandioses Buch
half mir dabei, diese Ansicht zu überdenken und leicht selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen. Dieser Artikel ist an das Buch angelehnt und der Respekt gebührt der Autorin – Susan Jeffers.
Das No-Loose Modell von Susan Jeffers
Was uns davor zurückschrecken lässt, eine Entscheidung zu treffen, ist die Bewertung dieser Entscheidung als Richtig oder Falsch. So sind wir aufgewachsen und uns wurde nahegelegt, möglichst keine Fehler zu machen. Was unsere Erzieher nicht wussten: Es gibt keine Fehler – denn es gibt kein Richtig oder Falsch!
Auf der fundamentalen Ebene des Lebens gibt es nur reine Erfahrungen.
Das Leben selbst ist eine Aneinanderreihung von Momenten, in denen wir ständig neue Erfahrungen sammeln können. Dabei gibt es keine guten oder schlechten Erfahrungen, denn diese Bewertung ist immer willkürlich. Wenn Du lernst, jede neue Erfahrung als vollkommen wertfrei anzunehmen, dann kannst Du Dich frei durch diese Welt bewegen und selbstbestimmte Entscheidungen treffen. Jeder Weg bietet dann endlose Erfahrungen, die am Wegrand darauf wartet, von Dir entdeckt zu werden, ohne sie zu bewerten.
Vor der Entscheidung
Schritt 1: Fokussiere Dich auf das No-Loose Modell
Du hast wirklich nichts zu verlieren und es erwarten Dich neue Erfahrungen auf jedem Weg. Vor jeder Entscheidung solltest Du Dir das Modell vor Augen führen und daran denken, dass diese Welt voller Chancen und Möglichkeiten ist, stets Neues zu erfahren.
Am Ende Deines Lebens gibt es kein Richtig oder Falsch.
Schritt 2: Sammle alle Informationen und Meinungen
Mache Deine Hausaufgaben und hole Dir so viele Informationen wie möglich, um einen kompakten Überblick über Deine Möglichkeiten zu bekommen. Decke hierbei möglichst viele Informationskanäle ab:
• Professionelle Meinungen
• Freunde und Bekannte
• Populäre Magazine
• Blogs
Finde Personen, die genau das, was Du vorhast, schon gemacht haben und Du erhältst wertvolles Feedback. Die meisten Menschen schrecken davor zurück, um nach Rat zu fragen, doch kann nur dem, der seine Schwäche eingesteht und fragt, geholfen werden.
Schritt 3: Stelle Deine Prioritäten auf
Was ist in dieser Phase Deines Lebens wirklich wichtig für Dich? Die größte Falle bei diesem Schritt ist, dass wir danach zu handeln gelernt haben, was die breite Masse für uns als wichtig vorschlägt und nicht mehr auf unsere innere Stimme hören. Doch führen diese vorgefertigten Pfade meist stromlinienförmig in die mittelklassige Normalität.
Was willst Du wirklich? Welche Situation würde Dir gefallen?
Mache Dir nicht zu große Sorgen, wenn Du nicht auf Anhieb weißt, was Du willst. Prioritäten ändern sich im Laufe des Lebens und nur neue Erfahrungen können zeigen, was Du wirklich willst.
Schritt 4: Folge Deinen Impulsen
„Wann immer ein Konflikt zwischen Deinem Denken und Deinem Herz entsteht, kannst Du Dir sicher sein, dass Dein Herz die Wahrheit kennt.“ – Eckhart Tolle
Deine innere Stimme sendet Dir häufig Nachrichten aus der Tiefe Deines Herzens und Du weißt intuitiv, was zu tun ist. Folge diesen Impulsen und Du wirst überrascht sein, wie gut Deine eigenen Ratschläge sind. Langes Überlegen stumpft die Schärfe Deiner Intuition ab und Du weißt meist von Natur aus, was zu tun ist.
Schritt 5: Chill Out
Nichts ist wirklich so wichtig, wie wir denken. Das größte Geschenk haben wir bereits erhalten: Das Leben. Alles andere ist ein Spiel und sollte eine selbstbestimmte Entscheidung sein, die Spaß macht und mit unseren Interessen im Einklang steht.
Was hast Du schon zu verlieren?
Am Ende zählen nur Deine Erfahrungen, die Du mit der Welt teilen kannst. Lass los und höre auf, jede Situation kontrollieren zu wollen.
Nach der Entscheidung
Schritt 1: Lasse Deine Erwartungen los
Unser Verstand kreiert zu jeder Sekunde Erwartungen und wenn eine Entscheidung getroffen ist, versucht er mit allen Mitteln dieser Erwartung anzuhaften. Das kann zu Unzufriedenheit führen und, wie Du sicher schon oft gemerkt haben wirst, kannst Du die Zukunft nicht vorhersagen. Hafte daher Deinem gedanklichen Bild nicht an und lasse es los, nachdem die Entscheidung getroffen ist, sonst verpasst Du die vielen schönen Möglichkeiten und Erfahrungen, die von Deinem Verstand überdeckt werden.
Denke daran, es gibt kein Richtig oder Falsch und es geht mehr um einen groben Kurs, im Einklang mit Deinen Herzenswünschen, als um einen festen Plan.
Schritt 2: Übernehme die Verantwortung für Deine selbstbestimmte Entscheidung
Letzten Endes liegt jede Verantwortung bei Dir und Du bist der Kapitän Deines Lebens.
Du entscheidest, wie Du Dich fühlst und Du entscheidest darüber, ob Du Deine persönliche Stärke abgibst, indem Du Deine Verantwortung an Dein Umfeld überträgst.
Es ist leicht, mit dem Finger auf Andere zu zeigen. Allerdings verpassen wir so grandiose Möglichkeiten zum Wachstum und lernen nie unsere Schwächen kennen. Entscheide Dich schnell und bleibe bei der Entscheidung. Das Universum verschwört sich zu Deinen Gunsten, wenn Du die Verantwortung für Deine Handlung übernimmst.
Schritt 3: Korrigiere, anstatt anzuhaften
Wenn Du Dich ernsthaft verpflichtet und Deiner Entscheidung 100% gegeben hast, dann aber bemerkst, dass Dir der Pfad nicht zusagt – korrigiere ihn. Es ist Dein Leben und Du kannst jederzeit einen anderen Weg einschlagen. Es gibt nichts Schlimmeres, als einem Pfad, der offensichtlich Unzufriedenheit und Verwirrung mit sich bringt, anzuhaften, nur weil schon so viel Zeit, Geld und Energie in diese Richtung geflossen sind.
Solange Du etwas gelernt hast, also immer, gibt es keinen Grund einer Situation nachzutrauern.
Auf dem Weg zu Deinen Zielen wirst Du die meiste Zeit vom Kurs abkommen und kein individueller Lebensweg verläuft jemals stromlinienförmig. Durch konstantes Feedback, Anpassungen, Rückschläge und neue Handlung entwickelst Du schließlich die nötige Sinnesschärfe, um selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen.
Fazit und Übungen
Es ist wirklich unmöglich, eine falsche Entscheidung zu treffen. Das Leben ist kein großes Konstrukt, sondern eine ständige Erfahrung der Gegenwart. Suche bewusst das Ungewisse und mache absichtlich „Fehler“. Wenn Du immer nur versuchst, das Richtige zu tun, stärkst Du dadurch nur die Grenzen Deines Egos und bleibst in Deiner Komfortzone.
Übung 1: Wende das No-Loose Modell an
Vor welchen Entscheidungen stehst Du grade? Schreibe detailliert all die positiven Erfahrungen auf, die Dir auf dem Weg passieren können, auch wenn Du Dein Idealbild danach wieder loslassen musst.
Übung 2: Lerne das „es macht keinen verdammten Unterschied“-Konzept
Wenn Du Dich beim Zögern und Hadern erwischst, mache Dir immer wieder klar, dass nichts einen verdammten Unterschied macht. Wohin Du in Urlaub fährst, welche Schuhe Du anziehst und welches Bier Du trinkst, macht keinen verdammten Unterschied.
Langsam lernst Du, das Modell immer öfter anzuwenden, auch bei größeren Entscheidungen.
Übung 3: Was kann schon passieren?
Frage Dich immer wieder, was Dir schlimmstenfalls passieren kann? Es gibt keine Situation im Leben, mit der Du nicht umgehen können wirst, wenn sie erst eintrifft. 97% unserer schlimmsten Befürchtungen treffen jedoch niemals ein und wenn doch, dann sind wir immer stärker, als wir glauben und können sie lösen. Also, was kann schon passieren, außer einer neuen Erfahrung?
P.S. Du kennst jemanden mit Entscheidungsschwierigkeiten? Sei ein Bro (oder eine Sis) und leite diesen Artikel weiter.