Wenn ich es endlich schaffen könnte, dass die Anderen entspannter, einfühlsamer, freundlicher, offener, oder aufmerksamer wären, und endlich meine Sichtweise auf die Welt verstehen würden…
Mal ehrlich, wie oft wolltest Du, dass sich Menschen in Deinem Umfeld verändern?
Sie sollen nettere Freunde sein, ehrlichere Geschäftspartner, bessere Liebhaber. Deine Kinder sollen doch endlich mehr lernen und weniger vor der PlayStation sitzen. Deine Eltern sollen endlich sagen, dass sie Dich beim Aufbau Deines neuen Unternehmens unterstützen. Und wenn sie schon dabei sind, dann sollen sie sich auch für Deine Kindheit entschuldigen.
Ständig wollen wir die Menschen in unserem Umfeld verändern.
Doch wie oft hat das bisher funktioniert?
Genau.
Wir haben keinerlei Kontrolle darüber, wie die Menschen in unserem Umfeld sind. Wir werden sie niemals verändern können. Was wir jedoch ändern können, ist das Bild über diese Menschen.
Und das geht so:
So änderst Du Dein Bild über Menschen
Jeder Mensch ist Deine Projektion. Alle Deine Freunde und Feinde existieren nur durch Dich. Was Du an ihnen schätzt oder ablehnst, sind ebenso Teile von Dir.
Der Schlüssel, um Deine Projektion der Menschen zu verändern, ist direkte Kommunikation.
Schauen wir uns mal das folgende Beispiel an:
Dein Freund kommt, auch nach mehrmaliger Aufforderung, noch immer mit dreckigen Schuhen in Deine Wohnung. Darüber machst Du Dich wütend. Du willst gerne, dass er damit aufhört, doch liegt das am Ende des Tages außerhalb Deiner Kontrolle.
Klar, Du könntest jetzt zum Kontrollfreak werden und den Kontakt deswegen abbrechen. Das ist möglich, jedoch vollkommen unnötig. Es gibt eine reifere, direktere Methode, bei der Du am Ende noch persönlich wachsen wirst.
Du sagst Deinem Freund, direkt und ohne Umwege, worüber Du Dich genau ärgerst, so spezifisch wie möglich. Lass dabei alle Rechtfertigungen und Moralisierungen weg. Nenne einfach nur die Tatsache, die Dich ärgert, zum Beispiel:
Ich ärgere mich über Dich, dass Du mit Schuhen in die Wohnung kommst.
Das reicht. Jetzt bleib einfach bei Deinen Gefühlen. Gehe in Deinen Körper. Was fühlst Du dort? Wo spürst Du Bewegung? Wirst Du weniger oder mehr wütend? Du kannst den Satz auch mehrmals wiederholen und dabei in Deinen Körper spüren.
Nach ungefähr 90 Sekunden, wirst Du über Deine Wut hinweggekommen sein.
Dann kannst Du Deinem Freund sagen, dass Dein Ziel war, ihm zu vergeben und ihn so zu akzeptieren, wie er ist–ob er nun mit oder ohne Schuhe in die Wohnung kommt.
Siehst Du den großen Vorteil dieser Kommunikation?
Du behältst Deine persönliche Stärke bei Dir und hältst den eigenen inneren Raum sauber. Du fokussierst Dich auf Deine eigene Erlebniswelt und versuchst nicht, in das Erleben Deines Freundes einzugreifen, was ohnehin immer zu mehr Stress führt.
Kommunizierst Du direkt und auf Basis Deiner aktuellen Gefühle, dann wird es irgendwann egal, was die Anderen machen. Dein Freund kommt wieder mit dreckigen Schuhen in die Wohnung. Vielleicht bist Du wieder sauer. Dann sag es genau.
Sei wieder spezifisch.
Versuche nicht in Deine Geschichte darüber abzurutschen, dass Du ihm Recht bist.
Recht haben bringt Dir nichts, dadurch wirst Du nicht frei.
Andere Menschen verändern? Bleibe Bei Dir selbst
Wann immer Du jemanden ändern willst, versuche bei Dir selbst zu bleiben. Worüber ärgerst Du Dich? Was gefällt Dir nicht? Spreche diese Tatsache genau aus. Dann wirst Du vergeben können und vielleicht wird sich dieser Wut-Knopf in Dir auflösen.
Am Ende des Tages lebst Du besser, wenn Du nicht versuchst, die Welt zu verändern. Das kostet Stress und Energie und wird Dir nie gelingen. Ändere einfach Dein Bild über die Welt durch direkte, klare Kommunikation und fühle dabei Deinen Körper.
Das war’s für heute,
Dein Alex
P.S. Wann neigst Du dazu, Menschen verändern zu wollen? Wie fühlst Du Dich dabei?