Auf dem Flug von Amsterdam nach Barcelona habe ich mir vorgenommen, keine multimediale Unterhaltung zu benutzen und einfach nur präsent zu sein, irgendwo im Himmel, in einer Plastikdose mit Tragflächen.
Folgendes fiel mir auf:
Schon bald werde ich nicht mehr hier sein. Ich, damit meine ich diesen Körper, den ich aktuell bewohnen darf und für den ich verantwortlich bin. In diesem Körper, den man den Namen Alexander Marci gegeben hat, habe ich nur eine begrenzte Anzahl an Leben und seit meiner Geburt bin ich im Prozess des Sterbens und des ständigen Zerfalls.
Wann der letzte Tag des Erlebens sein wird, kann ich nicht vorhersehen.
Würde ich es wollen? Ich weiß nicht.
In Anbetracht der Tatsache, dass das Ende meines Lebens bereits zu Beginn feststand und der letzte Moment des Erlebens nicht absehbar ist, wie kann ich dann leben? Was macht Sinn? Wie kann ich mit den Herausforderungen des Lebens umgehen, ohne unnötigen Stress auf mich zu nehmen?
Die Antworten auf diese Fragen kamen im Laufe der letzten Woche zu mir, genährt durch viel Natur, Meditation, Strände, intensive Gespräche und viel Zeit mir meiner Freunding
1. Lebe im Jetzt
Tolle(r) Hinweis, den wir alle bereits 1.000 Mal gehört haben.
Wann immer wir nicht im Jetzt leben, stecken wir in den Gedanken fest.
Unser Körper ist immer präsent. Nur im Denken können wir in andere Zeiten abschweifen.
Stecken wir im Denken fest, so leben wir auf der Landkarte und übersehen das Territorium–den aktuellen Moment.
Warum sollten wir mehr im Hier und Jetzt leben?
Wahre Intimität, Kreativität, Freundschaft und das Gefühl, tatsächlich lebendig zu sein, sind nur in genau diesem Moment spürbar. Alles Andere sind nur verfälschte Erinnerungen oder Erwartungen, die in dieser Weise nie eintreffen. Das wahre Leben ist immer genau Jetzt und egal was in Deiner Gedankenwelt vorhanden ist, hast Du genau jetzt die Möglichkeit, das Leben zu erfahren und in diesen Moment einzutauchen.
Doch warum fällt es uns so schwer, in der Gegenwart zu leben?
Wir haben irgendwann im Prozess des Heranwachsen gelernt, uns mit den Inhalten unseres Denkens zu identifizieren und die Welt mit Etiketten zu versehen. Das Denken wurde wichtiger, als das tatsächliche, nackte Erleben der Gegenwart. Das Selbstbild wurde zur Quelle des Selbstwertes. Daher leben wir in einer Geschichte über uns, die wir versuchen am Leben zu erhalten.
Wie können wir also mehr im Jetzt leben?
Dafür müssen wir unsere falsche Identität ablegen und zu der Person werden, die wir eigentlich sind:
ein wahrnehmendes Wesen in genau diesem Moment.
Dafür musst Du überhaupt nichts tun. Du bist bereits vollkommen präsent, wenn Du nichts tust.
2. Gebe immer 100%
Einer meiner größten „Fehler“ war, mich ständig für einen späteren Moment aufzuheben und abzuwarten, bis ich endlich bereit bin oder bis all meine Erwartungen erfüllt werden. Guess what, das wird nie passieren.
Die goldene Ära ist der aktuelle Moment, denn es ist immer der aktuelle Moment, in dem wir leben. Sich für einen späteren Moment aufzuheben bedeutet, in einer Illusion zu leben. Nur wenn wir jeder Sache 100% geben, egal wie banal sie auch sein mag, entwickeln wir ein Momentum und die notwendigen Muster, um mit den scheinbar anspruchsvolleren Aufgaben des Lebens umzugehen.
3. Hafte Situationen nicht an
Du stehst an der Spitze der Evolution und bist der Schöpfer Deiner eigenen Zukunft. Wenn Du die Gegenwart dazu nutzt, um einer gedanklichen Vergangenheit anzuhaften, blockierst Du Deine Handlungsfähigkeit durch repetitive Gedankenmuster und lebst in einer Illusion, einer Blase.
Tue Dein Bestes, um Situationen der Vergangenheit zu bereinigen und zu Vollenden und lasse dann los, um Deine Kreativität in der Gegenwart zur vollen Verfügung zu haben.
4. Liebe bedingungslos
Diesen Punkt hätte ich mir selbst vor einem Jahr noch nicht geglaubt.
Der beste Weg, um mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen, ist jeden Tag voller Liebe zu begrüßen und jede Situation liebevoll anzunehmen.
Die Tatsache, dass Du lebst, bedeutet, dass Du in einem Prozess der Liebe, einem orgasmischen Urknall, auf diese Welt gekommen bist.
Dein Kern ist daher immer Liebe. Zu leben bedeutet zu lieben. Es ist ein und die selbe Medaille.
Diese Liebe kennt keine Bedingungen und kann mit Gedanken nicht erfasst werden.
Sie ist nur in der Gegenwart spürbar und Du hast unendlich viel Liebe zur Verfügung, die Du mit der Welt teilen kannst.
5. Drücke Dich aus
Deine Fähigkeit in dieser, Deiner, Welt zu überleben und auf eigenen Beinen zu stehen, hängt von Deiner Fähigkeit ab, Dich auszudrücken und mit der Welt zu teilen. Das ist der Sinn einer Kommunikation: Sich mit der Welt teilen.
Je mehr Du Dich ausdrückst, desto mehr akzeptierst Du Deine Rolle als Schöpfer Deiner eigenen Realität. Je mehr Du Dein wahres Selbst preisgibst, desto eher wirst Du die Leute in Deinem Leben anziehen und die Situationen in Deinem Leben manifestieren, die wirklich zu Dir passen. Je schwieriger die Situationen, in denen Du Deine wahren Interessen kommunizierst, desto leichter wirst Du letzten Endes durch das Leben gehen.
Deine wahren Interessen und Meinungen zu verstecken hat keinen Sinn.
Du bekommst ziemlich genau das zurück, was Du in die Welt hinausgibst durch Deine Kommunikation.
Zeigst Du eine Maske, so ziehst Du Personen an, die ebenfalls durch eine Maske kommunizieren.
Schau Dir Deinen Partner und Deinen Freundeskreis an und Du bekommst ein ziemlich gutes Bild darüber, was Du in die Welt hinausträgst.
Ok, hartes Zeug hier.
Wenn einige Ideen auch ziemlich abstrakt wirken, glaube ich, dass sie der Schlüssel für ein erfülltest Leben sind.
In der Zwischenzeit würde ich mich über Deine Kommentare und Anregungen freuen. Was würde Dich in Deinem Leben weiterbringen? Worüber willst Du mehr lernen? Schreibe mir in den Kommentaren.
Dein Alex