Was ich in Maya-Ruinen über erfolgreiches Unternehmertum lernte


Wir stiegen in den Mini Van. Es war kurz vor Sonnenaufgang und der morgendliche Nebel bedeckte die Straßen. Cancún schlief noch. Wir bewegten uns durch die engen Gassen und unser Fahrer stoppte an einem schmalen Hinterausgang.

Ein großgewachsener, sportlich-moderner Kerl stieg hinzu. Schläfrig sagte ich „Hi“. Er drehte sich um und grinste. Weder ich noch mein Kumpel haben damit gerechnet, auf diesem Trip zu den historischen Maya-Tempeln in Yucatan eine solche Bekanntschaft zu
machen.

In den folgenden Stunden lernten wir den europaweiten PR & Kommunikationschef von Google kennen. An diesem Tag hörte ich zum ersten Mal von der „4 Stunden Woche“ und der Idee, durch virtuelle Assistenten wertvolle Zeit für Kurztrips freizuschaufeln. Ich hatte bereits seit 3 Jahren Management studiert, doch all das war mir fremd.

Unser Begleiter erzählte, wie er sich nach der Google Jahresversammlung in den Vereinigten Staaten noch zwei Wochen „Urlaub“ in Mexico gönnen könnte und ich fügte eine mentale Notiz hinzu: Check mal die 4 Stunden Woche aus.

Mehr Fokus durch virtuelle Assistenten

Knapp drei Jahre später gründete ich mein erstes Unternehmen: Eine Streetwear Online-Boutique… und scheiterte nach wenigen Monaten an fehlender Planung. Ich war so sehr mit all den Kleinigkeiten beschäftigt, von denen ich so oder so nichts verstehe, dass ich mir keine Zeit für die wirklich wichtigen Dinge gelassen habe.

Ich wollte alles selber machen. Verbrachte Stunden damit, mir über IT-Fragen Gedanken zu machen, die ein Experte in wenigen Minuten gelöst hätte. Ich pflegte selber die Produkte in die Datenbank ein und vergaß, mir über die großen finanziellen Fragen Gedanken zu machen. Kurz: Ich hatte keinen Fokus.

Kurze Zeit später kam dann die Zahlungsunfähigkeit.

Meine Größte Lektion: Trau Dich, Dinge aus der Hand zu geben.

Aus meiner heutigen Sicht ist die Hauptaufgabe des Gründers, das Schiff seines Unternehmens auf Kurs zu halten und eine Vision vorzugeben. Wie ein Kapitän steht er auf der Brücke und behält das große Ziel im Auge.

Für alles andere braucht es ein funktionierendes Team. Es macht keinen Sinn, dass der Kapitän alle Handgriffe seiner Crew lernen will. Ein grober Überblick schadet nicht, doch dabei sollte es auch bleiben. Der Fokus des Gründers, wie auch der des Kapitäns, sollte von Kleinigkeiten und technischen Details verschont bleiben, damit er sich auf das Überleben des gesamten Teams konzentrieren kann.

In der modernen Start-Up Welt, deren Unternehmen meist zu 100% auf das Internet angewiesen sind, können Gründer auf Heerscharen talentierter und fähiger Freiberufler zugreifen und dadurch ortsunabhängige Projektteams bilden, wie es zum Beispiel auf der Freelancer Plattform Upwork.com möglich ist.

Durch die Zusammenarbeit mit Spezialisten aller Bereiche über das Internet, könne sich Gründer besser auf das Wesentliche konzentrieren und verlieren sich nicht in Details, von denen sie so oder so nicht viel verstehen.

Die Zukunft der Projektarbeit

Für mich steht fest, dass ich in Zukunft mit Freiberuflern und Assistenten aus der ganzen Welt kooperieren und globale Projektteams bilden werde. So spare ich eine Menge Geld und kann durch die unterschiedlichen Zeitzonen eine 24/7 Crew zusammenstellen, in der jeder über seine Aufgabe Bescheid weiß und einen klaren Fokus hat.

So kann ich mich mehr auf das Wesentliche konzentrieren: Wo will ich hin? Was haben wir hier im Großen eigentlich vor? Wer kann mir dabei helfen?

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