Vergiss die Suche nach Deiner Leidenschaft; Lebe sie!


Vergiss die Suche nach Deiner Leidenschaft

Ich erinnere mich noch genau an meine Kindheit.

Ich verbrachte die meiste Zeit draußen, kickte auf der Straße, und war fasziniert von Dinosauriern. Oft saß ich stundenlang auf der Wiese und beobachtete die Flugzeuge.

Das Leben war spielerischer. Ich wusste intuitiv, was mir gefällt.

Heute, ein viertel Jahrhundert später, ist nicht mehr viel von dieser Lockerheit übrig geblieben. Meine Gedankenwelt dominiert den Großteil meines Tages. Ich sorge mich um Geld, Beziehungen, und eine imaginäre Zukunft. Ich habe die gesamte Welt mit mentalen Etiketten belegt und benutze Schablonen für alltägliche Situationen, bin nicht mehr spontan und frei.

Und dann erzählen mir diese Experten, ich soll meine Leidenschaft finden.

Doch wie genau soll das gehen?

Mit dieser Frage habe ich mich nun monatelang beschäftig. Heute sage ich Dir, vergiss die Suche nach Deiner Leidenschaft… denn Dein aktuelles Denken kann sie nicht finden.

Der blockierte Verstand

Als Kind spielte das Denken keine Rolle.

Mein Verstand war noch frei und unbelastet. Das Wichtigste für mich war das, was ich jeden Moment tat. Über die Jahre schloss sich meine Wahrnehmung dann immer mehr und vorgefertigte Denkmuster der Gesellschaft traten an die Stelle des unbelasteten Erfahrens jeder Situation.

Ich lernte Erfahrungen zu kategorisieren, lernte vorrausschauendes, berechnendes Denken, um einen imaginären Vorteil zu erhalten. Ich lerne mich zu vergleichen und mir vorgesetzten Autoritäten zu gehorchen, die mich dann beurteilten.

Die kreativen Fakultäten meines Verstandes blockierte ich durch auswendig gelernte Informationen, die, so wurde mir gesagt, für meine Zukunft wichtig seien. Dann verbrachte ich den Großteil meines Tages auf meiner ‚mentalen Landkarte’-dem Denken. Alles, was ich tat, lief nur noch einem Ziel entgegen.

Das reine Erleben des Momentes schien nicht mehr wichtig, dafür gab’s kein Geld.

Und heute sitze ich hier und wühle in diesem Dickicht an zufällig aufgeschnappten Gedanken nach meiner Leidenschaft.

Siehst Du schon den Fehler?

Suche ich in meinen Gedanken nach meiner Leidenschaft, so finde ich dort zunächst die Ideen, die mir von meinem Umfeld als meine Leidenschaft eingetrichtert wurden. Meine eigene, innere Stimme liegt unter dieser dicken Staubschicht verborgen.

Der erste Schritt, um meine Leidenschaft zu finden, ist also das Verlernen.

So befreist Du Deine kreativen Fakultäten vom Staub der Gesellschaft

Hier ist eine Liste mit neun Punkten, die mir und meinen engen Freunden dabei geholfen hat, den eigenen Verstand mehr und mehr zurückzugewinnen, und für kreative Handlungen zu nutzen.

  1. Meditation – Sitze, tue nichts, und beobachte Deine Atmung
  2. Yoga – Gebe Dich der Übung hin und verlangsame die Modifikationen Deines Verstandes
  3. Malen/Zeichnen/Skizzieren – Dafür musst Du im Hier und Jetzt Wachsam sein
  4. Schreiben – Durch das Schreiben erlangst Du eine erhöhte Perspektive auf Deinen Verstand
  5. Musik spielen – Das Denken spielt hierbei nicht mit
  6. Langzeit Reisen mit dem Rucksack – Zerstört alte Gewohnheiten
  7. Die Wahrheit sagen – Räumt mit alten Geschichten auf
  8. Kampfsport – Trainiert Dich darin, präsent zu bleiben
  9. Mit den Eltern über Wut aus der Kindheit reden – Du lernst Vergebung

Sicherlich gibt es da noch mehr Methoden. Außerdem könnte ich über jeden dieser Punkte ein Buch schreiben. Diese Liste dient daher zunächst nur als grober Überblick. Die Idee hinter jedem Dieser Punkte ist das Vertrauen in die aktuellen Denkweisen und Perspektiven des eigenen Verstandes zu verlieren.

Deine Leidenschaft liegt hinter Deinem Denken verborgen!

Sie ist nichts, was Du erst erfinden musst. Du kennst Sie bereits. Du kanntest sie schon, bevor Du Deinen ersten Gedanken geformt hast. Wenn Dein Denken die Kontrolle über Dein Leben verliert, dann wirst Du sehen, was Du eigentlich gerne machen willst.

Dann ist es wichtig, einfach anzufangen.

Warte nicht bis Dein Verstand Dir sagt, Du seist bereit. Das wird nicht passieren. Dein Verstand passt sich der neuen Handlung nach und nach an. Den ersten Schritt musst Du ohne viel zu Denken tun. Du kannst ihn noch nicht begreifen.

Mache die oben genannten Übungen zu täglichen Routinen und erhalte so immer mehr Raum zwischen Dir und Deinen Gedanken.

In dieser Lücke findest Du dann Deine wahren Leidenschaften

Welchen Punkt willst Du zu einer Routine machen? Lass uns in den Kommentaren darüber diskutieren.

Dein Alex!

P.S. Vielleicht hilft Dir meine kostenlose Restart-Challenge dabei, die ersten Schritte in Richtung Deiner Leidenschaft zu gehen. Du kannst Dich mit einem Klick auf das Bild hier unten eintragen :)!

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