Das Chaos im Kopf beseitigen


Das Chaos im Kopf beseitigen

An einigen Tagen wache ich auf und beobachte–noch im Halbschlaf–mein Denken.

Dort herrscht häufig ein ziemliches ‚Chaos’. Meine Gedanken springen von Plan zu Plan, kreisen noch um die letzte Woche, oder spielen längst vergangene Unterhaltungen auf Dauerschleife und analysieren, was ich hätte besser machen sollen.

Kennst Du das auch? Ich denke schon…

Wie kann man das Chaos im Kopf beseitigen?

Damit beschäftigt sich dieser Artikel.

Schritt 1: Beobachten

Wenn Du morgens aufwachst oder im Laufe des Tages merkst, dass Dein Denken zu einer unaufhörlichen Quasselstrippe geworden ist, lehne Dich entspannt zurück und beobachte zunächst, was in Deinem Kopf so alles abläuft.

Versuche dabei wirklich jeden Gedanken ganz genau zu beobachten.

Vielleicht nimmst Du Gedanken wahr, die Dir sagen:

Das ist doch völliger Quatsch’ oder ‚Dafür habe ich keine Zeit’.

Beobachte auch diese Gedanken, mit denen Du Dich normalerweise identifizieren und denen Du durch Handlung Kraft verleihen würdest.

Beim Beobachten geht es darum, keinem Deiner Gedanken anzuhaften und Dich mit keiner gedanklichen Position zu identifizieren. Du nimmst lediglich wahr, was momentan in Deiner Gedankenwelt vorgeht, völlig ohne Wertung.

Wie laut ist die Stimme im Kopf? Was erzählt sie so alles? Wie stark ist ihr Sog?

Beobachte auch, wie Du die Gedanken beobachtest.

Vielleicht ist da eine Stimme, die Dir sagt, Du machst alles falsch oder sollest Dich besser konzentrieren. Beobachte auch diese Stimme ohne Wertung oder Anhaftung.

Nun hast Du eine erhöhte Perspektive auf Dein Denken erlangt, bist nicht mehr mit einzelnen Gedanken identifiziert. Du siehst, dass Denken vollkommen automatisch abläuft.

Dein Herz schlägt und Dein Kopf denkt.

Du kannst beides vollkommen wertfrei beobachten.

Schritt 2: Muster erkennen

Wenn Du Deinen Verstand für einige Tage vollkommen wertfrei beobachtet hast, so wirst Du vielleicht wiederkehrende Muster erkennen.

An diesem Punkt streiten sich die Geister.

Einige Lehrer sagen, dass reines, wertfreies Beobachten der eigenen Gedanken ausreichend ist und es nichts zu tun gibt, außer den Fokus Deiner Aufmerksamkeit weiterhin auf diese Gedanken zu richten.

Das kann für einige Menschen funktionieren.

Es gibt jedoch eine proaktive Methode, die ich Dir heute zeigen werde.

Sie erfordert ein wenig mehr Mut und den Willen, Dich mit unangenehmen Situationen in der Gegenwart auseinanderzusetzen. Aus meiner Erfahrung fühlst Du Dich danach jedoch wesentlich ‚freier’ und einige Gedankenschleifen lösen sich auf.

Erkennst Du wiederkehrende, belastende Gedanken, schreibe sie auf.

Welche Personen und Situationen kommen in diesen Gedanken vor?

Hast Du einen guten Überblick, so stelle Dir folgende Fragen:

  1. Welche wichtigen Informationen habe ich vor den beteiligten Personen versteckt?
  2. Wo war ich nicht ehrlich?
  3. Worüber bin ich mit diesem Menschen nicht im Reinen?

Die meisten Sorgen entstehen dadurch, dass wir unvollendete Angelegenheiten mit uns herumschleppen und vermeiden, diese an der Quelle–mit den beteiligten Personen–auszulösen.

Schritt 3: Das Chaos im Kopf beseitigen

Im dritten und letzten Schritt geht es darum, das Chaos im Kopf an der Quelle zu beseitigen.

Hierfür musst Du Dich mit tatsächlichen Personen in Deinem Leben treffen und eine ehrliche, direkte Unterhaltung mit ihnen führen.

Das ist für die meisten Menschen zunächst ein Schock.

Dein Chef hat Dich gefragt, ob Du ein zusätzliches Projekt übernehmen kannst. Eigentlich hast Du keine Zeit, hast jedoch–um gut anzukommen–bejaht. Nun ärgerst Du Dich im Stillen und Dein Verstand spielt die Situation immer wieder ab.

Der Ausweg ist ein authentisches Gespräch mit Deinem Chef. Wenn Du die Situation an der Quelle angreifst, dann wird Dein Verstand Dich danach in Ruhe lassen. Das könnte zum Beispiel so aussehen:

„Moin Chef. Als Du gefragt hast, ob ich noch ein neues Projekt übernehmen kann, habe ich ‚Ja’ gesagt und eigentlich ‚Nein’ gedacht. Ich will Dir jetzt die Wahrheit sagen: Ich denke, ich habe keine Zeit für noch ein neues Projekt.

So etwas machen die wenigsten Menschen. Das erfordert Mut. In fast allen Fällen wird die betroffene Person Dich jedoch für Deinen Mut und Deine Ehrlichkeit respektieren, auch wenn Dein Verstand–zum Selbstschutz–das Gegenteil behauptet.

Mit wem hast Du unvollendete Angelegenheiten?

Hast Du den Mut, mit diesem Personen ein ehrliches Gespräch zu führen?

Unter Garantie wird Dein Verstand nach diesem Gespräch zur Ruhe kommen, bis er sich die nächste Grube gegraben hat. Erzähl uns in den Kommentaren von Deinen Erfahrungen.

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